Berlin einmal anders erleben
Alternative Stadtführung: Sehenswertes, Attraktionen & Aktivitäten
Die Flut an Reiseliteratur über Berlin darf man durchaus als unüberschaubar bezeichnen, so daß der Otto-Normal-Städtereisende leicht den Überblick verliert und kaum noch weiß, welchen Reiseplaner oder Städte-Guide er mit auf Stadttour nehmen sollte.
Deshalb konnten wir auch der Versuchung nicht widerstehen und haben uns für eine Berlin-Reise ein antiquiertes Exemplar besorgt, denn für eine Standard-Stadtbesichtigung mit Brandenburger Tor, Schloss Bellevue, Gendarmenmarkt, Nikolaiviertel und Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz sollte auch ein alter Reiseführer ausreichen - so der Gedanke.
Doch schon bald sollte uns klar werden, der schnelle Wandel des touristischen Berlins fordert Städtereisende mit angegrauten Reiseführern mehr als heraus. Wahrscheinlich gibt es auf der Welt keine schwierigere Aufgabe für einen Touristen, als die pulsierende und sich stetig wandelnde Metropole Berlin mit einem fast 20 Jahre alten Stadtführer zu bereisen. Es ist aber auch zu dumm, wenn eine Stadt wie Berlin relativ plötzlich seine größte Sehenswürdigkeit verliert und man zusammen mit Tausenden von ausländischen Touristen zugeben muß, daß man doch irgendwie gerade wegen der Mauer, alten Grenztürmen oder zumindest einigen Mauerteilen gekommen ist. Wohl dem, der für solche hartnäckigen Fälle den historischen Berlin-Reiseführer mit alten Bildern zur Hand hat, denn für alle anderen bleibt nur noch das Mauermuseum "Haus am Checkpoint Charlie", das Mauerdenkmal in der Bernauer Straße oder der 12 Meter hohe denkmalgeschützte Wachturm in der Nähe der Lohmühleninsel in Treptow. (Was natürlich in unserem Stadtführer nicht erwähnt wurde!)
Nach dem Fall der Mauer und seit die Hauptstadt Deutschlands nicht mehr Bonn heißt, hat Berlin die Stadtführer- und Reiseführer-Schreiber offensichtlich herausgefordert und zu einem gehörigen Text-Output bewegt. Ob für die Suche nach Kultur, Abenteuer oder die neuesten Trends und Events, für alles gibt es mittlerweile Berlin-Führer, Berlin-Stadtpläne mit Ausgehtipps, oder auch Online-Karten mit angehängten Gastronomie- und Szene-Bewertungen. Insofern wären unsere Berlin-Reisetipps eigentlich mehr als überflüssig.
Da wir aber auf die gängigen Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen wie Reichstag, Fernsehturm, Schloss Charlottenburg, Gedächtniskirche und Berliner Dom verzichten wollen, sollten Sie vielleicht trotzdem weiterlesen.
Unsere Berlin Insidertipps
Sehenswürdigkeiten und Sehenswertes unbekannter Art
Auch wenn die "Hackeschen Höfe" in der ehemaligen Spandauer Vorstadt, im Bezirk Berlin-Mitte, mittlerweile von vielen Berlin-Besuchern angesteuert werden, so zählen sie dennoch zu den unbekannteren Sehenswürdigkeiten Berlins bzw. Ausflugszielen.
Natürlich ist Berlin auch eine ideale Picknickstadt und damit meinen wir jetzt nicht einmal den Tiergarten, sondern eher die landschaftlich reizvolle Gegend um den Müggelsee. Der Müggelsee liegt im Südosten Berlins im Bezirk Köpenick. Zusammen mit dem Langen See, dem Teufelssee, den Müggelbergen (mit Müggelturm) und dem eigentlichen Großen Müggelsee bietet diese Wald- und Seenlandschaft einen hohen Freizeit- und Erholungswert.
Wer sich eine Berliner Stadtrundfahrt nicht verkneifen kann, der kann als günstige Alternative seine Stadttour auch mit der Linie 100 der BVG absolvieren. Im Doppeldeckerbus geht es vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten wie Siegessäule, Reichstag, Brandenburger Tor, Holocaust-Mahnmal, Museumsinsel und Staatsoper bis zum Alexanderplatz. Für alternative Stadtführungen und Touristen auf Besichtigungstour auch noch interessant, ist die Buslinie 200, die vom Bahnhof Zoo über den Potsdamer Platz zum Prenzlauer Berg fährt.
Für eine schöne Aussicht über Berlin mit Panoramablick muß man nicht zwangsläufig den Fernsehturm hinauffahren. Eine Alternative bietet zum Beispiel der "Berlin HiFlyer", ein Fesselballon der aus 150m-Höhe eine schöne Rundumsicht auf die Hauptstadt anbietet. Seit 2006 befindet sich der befestigte Heliumballon mit Aussichtsgondel in der Wilhelmstraße in der Nähe des Checkpoint Charlie. Weitere Aussichtsplattformen bzw. Aussichtstürme für eine alternative Stadtführung durch Berlin: Aussichtsplattform auf dem Kollhoff-Tower am Potsdamer Platz. Der Berliner Funkturm in Charlottenburg-Wilmersdorf auf dem Messegelände. Die öffentlich zugängliche Aussichtsterrasse auf dem Dach des Park Inn Berlin-Alexanderplatz.
Sehenswert im Stadtteil Kreuzberg sind beispielsweise nicht nur die Szene-Kneipen (Wild At Heart, Henne am Leuschnerdamm, Würgeengel, Madame Claude), sondern auch der Viktoriapark auf dem Kreuzberg, oder Kreuzbergs berühmter türkischer Wochenmarkt am Maybachufer.
Eine interessante Berlin Location ist auch der sogenannte Pfefferberg im Szeneviertel Prenzlauer Berg. Auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Pfeffer zwischen Senefelder- und Teutoburger Platz gibt es einiges zu sehen bzw. zu besuchen. Dort entsteht aus 21 Gebäuden und angrenzenden Flächen ein Zentrum für Kunst, Kultur und Gastronomie. Ein Highlight ist der denkmalgeschützte Biergarten. Auf dem Gelände befindet sich auch das "Pfefferbett" - ein günstiges und beliebtes Hostel in Berlin.
Nehmen Sie also ihre Berlin-Karte, Stadtplan oder einen Reiseführer und versuchen Sie ein paar unserer alternativen Sehenswürdigkeiten- und Ausflugs-Vorschläge effektiv und routenplanerisch sinnvoll abzuarbeiten.
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